12. November 2024

3. Abend Vortragswerkstatt «Verhaltensauffälligkeiten – wie die (Re-)Integration von Kindern mit herausforderndem Verhalten gelingen kann!»

Am Donnerstag, 7. November 2024, fand an der PH Luzern die dritte Vortragswerkstatt zum Thema «Verhalten» mit über 100 Teilnehmenden statt. Unter dem Titel«Verhaltensauffälligkeiten – wie die (Re-)Integration von Kindern mit herausforderndem Verhalten gelingen kann!» bot der Abend eine intensive Auseinandersetzung mit innovativen Ansätzen und praktischen Herausforderungen rund um die Integration von Kindern mit herausforderndem Verhalten in die Regelschule. Organisiert wurde die Veranstaltung von Dr. Sonja Kälin, Stefan Küng und Dr. Robert Langnickel.

Federica Hofer und Prof. Dr. Alois Buholzer (Institut für Diversität und inklusive Bildung) führten die Anwesenden durch aktuelle theoretische Zugänge und Forschungsergebnisse. Besonders spannend waren Einblicke in die Projekte der PH Luzern, die aufzeigten, wie mit auffälligem Verhalten in integrativen Settings umgegangen werden kann. Dabei wurden Ansätze wie das «Freundschaftsprojekt», das gezielt soziale Bindungen fördert, und «Banking Time», ein beziehungsorientierter Ansatz zur Stärkung des Verhältnisses zwischen Lehrperson und Kind, vorgestellt.

10 Fallbeispiele – 10 Herausforderungen des SchulalltagsTitel eingeben

Das Herzstück des Abends bildete die Diskussion der zehn Fallbeispiele, welche die Teilnehmenden im Vorfeld eingereicht hatten. Diese Beispiele repräsentierten eine breite Palette an Herausforderungen, die Lehrpersonen und Heilpädagog*innen im Schulalltag erleben: von starken Unterrichtsstörungen über sozial-emotionale Isolation bis hin zu Fällen von aggressivem Verhalten. Mit grosser Offenheit und Fachkenntnis wurden Lösungsansätze erarbeitet, die eine Brücke zwischen wissenschaftlicher Theorie und praktischer Umsetzung schlugen.
So wurde beispielsweise diskutiert, wie wichtig es ist, tragfähige Beziehungen und Vertrauen zu Kindern mit auffälligem Verhalten aufzubauen, um ihre (Re-)Integration zu erleichtern. 

Zudem wurde der Wert von Peer-Unterstützung hervorgehoben: Die positive Wirkung sozial stabiler Freundschaften als «Puffer» gegen Verhaltensauffälligkeiten ist wissenschaftlich belegt und bietet den Kindern ein Sicherheitsnetz, das im Alltag oft unterschätzt wird. Auch Strategien zur präventiven Unterrichtsgestaltung und zur Emotionsregulation von Lehrpersonen, wie sie im Projekt «Dealing with Feeling» untersucht werden, fanden grossen Anklang und boten wertvolle Anregungen.

Inspirierender Abend für den Alltag

Dieser inspirierende Abend verdeutlichte, dass die erfolgreiche Integration von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten kein isoliertes Projekt ist, sondern eine Herausforderung, die das Engagement und die Flexibilität des gesamten Schulteams verlangt. Die rege Diskussion und der Austausch persönlicher Erfahrungen zeigten, wie wichtig solche Plattformen sind, um Wissen zu teilen und die Praxis weiterzuentwickeln.


Kontakt

Leiter Abteilung Volksschule
Andreas Hug
lic.phil.
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