12. April 2022

Der Sportchef von Kriens, der an der PH Luzern SEK II studiert

Marco Wiget ist Sportlehrer an der Kanti, Fussballer von regionaler Spitzenklasse – und seit Anfang März auch der Mann, der beim SC Kriens als Sportchef die Zukunft plant. Der 31-Jährige aus Luzern hat eben entschieden, dass René van Eck nächste Saison nicht mehr SCK-Trainer sein wird. 

Als die Anfrage kommt, weiss Marco Wiget zuerst nicht so recht, ob sich das zeitlich wirklich mit allem anderen vereinbaren lässt. Er hat gerade eine Stelle als Sportlehrer an der Kanti Musegg gefunden und damit das, was er «einen Traumjob» nennt. Er gibt Lektionen an der Berufsschule, und an der PH Luzern ist er im Studiengang SEK II eingeschrieben, als Monofach-Student im Fach Sport (seit Herbstsemester 2020). Er will im Studium lernen, wie er als Lehrer den Unterrichtsstoff möglichst effizient und optimal vermitteln kann.

Und dann also diese Anfrage: Will er Sportchef der Fussballer des SC Kriens werden?

Er denkt zunächst: Nein, das geht nicht. Aber der Gedanke, eben genau eine solche Rolle übernehmen zu können, lässt ihn nicht los. Er setzt sich mit den Verantwortlichen des Clubs ein weiteres Mal zusammen. Mit dem Ergebnis, dass Wiget nun eben doch Sportchef ist. Anfang März hat er in dieser Funktion Bruno Galliker abgelöst. Und Anfang April bereits die Grundlagen für den Entscheid gehabt, den Vertrag mit Trainer René van Eck nicht zu verlängern.

Kein Beruf vorstellbar, der erfüllender ist

Marco Wiget fängt in Brunnen an zu kicken, wechselt als Junior in die Nachwuchsabteilung des FC Luzern und bringt es bis in die U-21. Der Durchbruch bei den Profis bleibt ihm indes verwehrt. Er setzt auf die Ausbildung, studiert an der Universität Bern Sportwissenschaften und Germanistik – und wird Lehrer. Der Fussball bleibt in der Zeit stets ein wichtiger Faktor für den Schwyzer. Er spielt zuerst bei Tuggen in der 1. Liga, danach beim Berner Quartierverein Breitenrain, und schliesslich wechselt er 2013 zum SC Kriens. Sieben Saisons hält der Mittelfeldspieler dem Verein die Treue, zählt zu den Leistungsträgern und ist dabei, als Kriens den Sprung von der Promotion in die Challenge League schafft.

In all den Jahren entsteht eine tiefe Verbundenheit zwischen Wiget und dem Verein. Das ändert sich auch nicht, als er im Sommer 2020 in Kriens aufhört und auf Amateurebene beim FC Brunnen weiter Fussball spielt, bei seinem Stammclub. Wiget ist nach Abschluss seines Masterstudiums leidenschaftlicher Lehrer und kann sich keinen schöneren, keinen erfüllenderen Beruf vorstellen. Er ist «mega sportbegeistert», sagt er selber, fährt im Winter Ski und Snowboard, spielt Badminton, bewegt sich im Sommer gerne im Wasser, und: Er ist ein Mensch, der es vorzieht, im Team zu arbeiten. Das alles ergibt die perfekte Kombination, um im Bereich Sport zu unterrichten. «Jungen Leuten Sport näherbringen, vielleicht sogar Euphorie auslösen, das ist meine Absicht», sagt er.

Keine Mühe im kalten Wasser

Wiget hatte noch nie Mühe, sich vor eine Klasse zu stellen und Dinge zu erklären. Ihn störte es auch nicht, wenn er während seiner Praktika ins kalte Wasser geworfen wurde. Er hat sich jedes Mal souverän freigeschwommen.

Und jetzt also kommt ein weiteres Projekt hinzu, das ihn fordert. Er soll den SC Kriens als Sportchef in die Zukunft führen. Diese beginnt nach dem Abstieg aus der Challenge League in der dritthöchsten Schweizer Fussball-Liga. Das bedeutet für Wiget, dass er viel Arbeit vor sich hat. Wer wird der neue Trainer des neuen Teams? Welches Gesicht soll die Mannschaft erhalten? Wie können die wichtigen Positionen besetzt werden? Wie viele personelle Veränderungen sind notwendig, wie viele möglich? 

Keine unpassenden Vergleiche

«Ich versuche immer, das Grosse und Ganze im Blick zu behalten», sagt Wiget, «Ideen habe ich viele, an Energie mangelt es mir auch nicht. Das Amt ist eine Herausforderung, der ich mit Respekt begegne, die mich aber auch reizt.»

Er ist jemand, der sich inspirieren lässt. Der SC Freiburg in der Bundesliga ist ein Verein, der ihm strategisch imponiert. Und in der Schweiz ist Christoph Spycher von den Young Boys der Sportchef, der ihn beeindruckt: «Ich höre ihm gerne zu. Er hat eine überlegte, ruhige Art.»
So spricht Wiget über Spycher. Und so sprechen andere über Wiget. 


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