19. September 2023

Handschriftenanalysen dank digitaler Technik und Forschung an der PH Luzern

Der 19. September 2023 war der Tag der Psychomotorik. Die PH Luzern forscht intensiv in diesem Bereich und konnte dieses Jahr erfolgreich ein Nationalfonds-Projekt abschliessen. 

Zwar wissen Lehrpersonen gemäss Umfragen eine Unterstützung durch die Psychomotoriktherapie für Kinder mit Schwierigkeiten beim Handschrifterwerb sehr zu schätzen, jedoch lieferte die Wissenschaft bis vor kurzem keine eindeutige Antwort, ob diese Therapie auch wirkt. Nun liegen Ergebnisse aus einem Feldversuch vor, an dem über einen Zeitraum von fünf Monaten 120 Schülerinnen und Schüler mit grafomotorischen Beeinträchtigungen teilnahmen. 

Das Team von Sibylle Hurschler Lichtsteiner, Projektleiterin am neuen Institut für Fachdidaktik der Sprachen und Bildungslinguistik ISB der PH Luzern, kann am Ende eines dreijährigen, vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten Projekts belegen, dass die Psychomotoriktherapie die feinmotorischen Fähigkeiten von Kindern mit grafomotorischen Beeinträchtigungen signifikant verbessert, und sie zeigten eine positivere Einschätzung ihrer Fertigkeiten.

Hingegen gibt es keine Hinweise darauf, dass in der eher kurz bemessenen Zeit die therapierten Schülerinnen und Schüler ihre grafomotorischen Fähigkeiten schon deutlicher verbesserten als jene Kinder, welche noch auf Therapie warteten.

Eine Hauptaufgabe und drei Teilziele

Die wissenschaftliche Untersuchung wurde durch das Diagnostik-Tool CSWin (entwickelt durch C. Marquardt, München) ermöglicht. Vom Team der PHLU erweitert zur Diagnostik kindlichen Schreibverhaltens, hilft es auf Basis erfasster grafomotorischer Stärken und Schwächen die individuell bestmöglichen Fördermassnahmen gezielt zum Einsatz zu bringen. Hierzu gibt es für interessierte Fachpersonen Kursangebote (selbständiges Studium, zwei Videokonferenz-Meetings zu 90 Minuten, Kursbeitrag CHF 220 exkl. technische Anschaffungen). 

Eine weitere Aufgabe, die sich aus den wissenschaftlichen Untersuchungen ergibt, ist die Produktion von zusätzlichem Schulungsmaterial zur grafomotorischen Therapie. Die drei hauptsächlichen Teilziele hierbei: Den Handschrift -Unterricht für alle Lernenden optimieren, Förderschwerpunkte definieren und Therapieziele präzisieren. Ganz nach dem Motto von Sibylle Hurschler: «Nach dem Projekt ist vor dem Projekt.» 


Kontakt

Dozentin
Sibylle Hurschler Lichtsteiner
Sentimatt 1
6003 Luzern
sibylle.hurschler@phlu.ch
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