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Das Schweizer Netzwerk Public History ist nun auch online aktiv. Die Website soll zum Vernetzen und weiteren Handeln anregen; die Social-Media-Kanäle sind für unterschiedliche Nutzende und Nutzungsgewohnheiten ein niederschwelliger Zugang zur Geschichtsvermittlung. Gemeinsam offerieren Website und Social Media-Kanäle die im Netzwerk geschaffenen facettenreichen Forschungsprojekte und Vermittlungsangebote in und für Schulen und für eine breite Öffentlichkeit.
Ausgehend vom Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen (IGE) sowie dem Joint Degree Masterstudiengang Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Universität Fribourg, ist das Schweizer Netzwerk Public History Teil einer nationalen und internationalen Scientific Community. Es beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung von Geschichtsdidaktik und Public History als eigenständige Disziplinen mit transdisziplinären Ausrichtungen. Ziel des Netzwerkes ist, Geschichtsdidaktik, Public History und Memory Studies in ihrer transdisziplinären Ausrichtung zu stärken und Projekte, Studiengänge, Forschende und im Feld der Praxis tätige Geschichtsvermittlerinnen und -vermittler zu vernetzen – und sie in der Scientific Community sichtbar zu machen.
Die Projektleiterinnen Prof. Dr. Franziska Metzger und Dr. Christine Szkiet erläuterten am «Go Live!»-Event des Netzwerks Public History, welche Inhalte konkret Sichtbarkeit erhalten sollen: Forschung, Entwicklung und Vermittlung im Bereich Geschichtsvermittlung und Erinnerungskulturen in Schule und Öffentlichkeit. Und Projektmitarbeiterin Anna-Lena Nägler, Studierende im Masterstudiengang «Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung» sowie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IGE, strich als Vorteile der Online-Präsenz heraus: Stärkung des Bewusstseins für gemeinschaftliche Projekte, für damit verbundene Beziehungen zwischen involvierten Personen und Institutionen sowie auch zwischen verschiedenen Branchen und Berufsfeldern. Ein wichtiger Erfahrungswert hierbei: Insbesondere Soziale Medien ermöglichen eine stetige und oft schnellere Dokumentation von Projekten und deren Entwicklungsstatus. Und der Zugang über einen Blog mit Einträgen zu Themen aus dem fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Diskurs ist via Website niederschwelliger als bei herkömmlichen wissenschaftlichen Publikationsmedien.
Neben zusätzlichen Optionen für den fachinternen Austausch, das Schaffen und Nutzen von Synergien in der Ausbildung von Studierenden und Doktorierenden gilt ein besonderes Augenmerk den internationalen Beziehungen. Diese können digital zusätzlich und wirkungsvoll gestärkt werden. Deswegen ist bereits eine englischsprachige Version der Website angedacht.
Die Projektleiterinnen betonen, dass sie unter der propagierten «Sichtbarkeit nach aussen» auch die Schaffung von Transparenz für fachfremde Personen verstehen. Ziel ist, dass möglichst viele Menschen einen Einblick erhalten in Geschichtsvermittlung, den Umgang mit und den Diskurs über Erinnerungskulturen sowie der damit zusammenhängenden Bedeutung des vernetzten Agierens mit Hochschulen und Kulturinstitutionen wie Museen, Archive oder Content-Produzenten aus dem Bereich Film oder Digitale Publikationen.
Daneben soll gerade die Website eine Plattform für und von Geschichtsvermittlerinnen – insbesondere Young Professionals wie Studierende und Alumni – sein, die hierüber in den Kontakt treten, sich präsentieren aber auch ihre Projekte und Produkte, die innerhalb des Netzwerkes entstanden sind, veröffentlichen können. So werden beispielsweise Lehrmittel sowie weitere schulische und ausserschulische Lern- und Lehrprodukte, aber auch Resultate und Berichte über Forschungsprojekte nach Kriterien in einem Archiv oder als Blogbeitrag präsentiert, die den Anspruchsgruppen in Schule und Öffentlichkeit relevante Inhalte und Themen effizient und effektiv zugänglich machen.
Was die beiden Geschichtsdidaktikerinnen – Absolventinnen des Masterstudiengangs Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung – Helen Kaufmann und Vera Humbel beim Go Live!»-Event vom 15. März 2024 in einem Blick auf ihre Laufbahnen, Tätigkeiten und Anstellungen in einigen Facetten aufzeigten, bringt das Projekt-Team prägnant so auf den Punkt: «Wir wollen unser Fachwissen nicht in Schubladen verschwinden lassen, sondern an die Öffentlichkeit bringen.» Dafür bietet die Website die ideale Plattform.
In Zeiten, in denen antisemitisches Gedankengut in Westeuropa beängstigend stark zu spüren ist, darf der von den direkt Beteiligten zitierten zusätzlichen digitalen «Sichtbarkeit» durchaus attestiert werden, dass sie nicht bloss eine Investition ist in die Zukunft der Public History für die Öffentlichkeit und in Schulen, sondern auch ein Sichtbarmachen der Öffentlichkeit von Geschichte.