31. Oktober 2022

Kooperationsprojekt mit indischer Universität

Andrea Haenni vom Institut für Schule und Heterogenität (ISH) der PH Luzern war seit dem 16. Oktober 2022 für 14 Tage in Varanasi (Indien). Zusammen mit den indischen Kolleginnen und Kollegen arbeitet sie an der Studie «Immigrant children in India and Switzerland – a comparative study of economic, educational and health-related acculturation conditions».

Dieses vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderte Forschungsprojekt ist Teil der Kooperation zwischen Indien und der Schweiz (Indo-Swiss Joint Research Programme 2021). Im Zentrum steht das Interesse beider Länder, die Integration neuer Generationen von Migrantinnen und Migranten in die Gesellschaft erfolgreich zu gestalten. Daher ist die Förderung inklusiver und kindgerechter Akkulturationsbedingungen, die das psychosoziale Wohlbefinden und den Schulerfolg von Kindern mit Migrationserfahrung unterstützen, von grossem politischem Interesse.

Bislang fehlt eine international vergleichende Studie, die den Fokus auf kindgerechte soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche Akkulturationsbedingungen legt und die Perspektive sowie das Erleben der Kinder in den Mittelpunkt rückt. Diese Forschungslücke soll nun auch dank dem Engagement der PH Luzern geschlossen werden.

Erfahrungen bezüglich kultureller Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Andrea Haenni vom Institut für Schule und Heterogenität (ISH) der PH Luzern besuchte in der zweiten Oktoberhälfte die Banaras Hindu University in Varanasi, einer Stadt im Bundesstaat Uttar Pradesh. Sie arbeitete zusammen mit Prof. Dr. Shabana Bano und Prof. em. Dr. Ramesh Chandra Mishra vom Departement für Psychologie an den Grundlagen zu ihrem gemeinsamen Forschungsprojekt. Ausserdem konnte sie sich mit Doktorierenden austauschen und an Aktivitäten anlässlich des hinduistischen Diwali-Festes teilhaben.

Bezüglich der Kooperation mit der indischen Projektleitung berichtet Andrea Haenni, dass «kulturelle und religiöse Unterschiede zwischen Menschen in der Zusammenarbeit oft weniger ins Gewicht fallen als landläufig angenommen – und dass die Gemeinsamkeiten aufgrund von Beruf, Geschlecht, Alter, sozialer Herkunft und Weltanschauung überwiegen können.»

Eine ihrer zentralen Feststellungen fasst sie so zusammen: «Indien ist ein mehrsprachiger, multikultureller, multireligiöser Staat mit einer unglaublichen Diversität, der mit Stolz auf seine Geschichte und seinen Befreiungskampf vom europäischen Kolonialismus zurückblickt. Die verschiedenen Dimensionen sozialer Ungleichheit und damit verbundene Problematiken (…) verlangen nach wissenschaftlich fundierten, konkreten Lösungsansätzen, damit sich das riesige Potenzial dieser jungen Gesellschaft (rund 40 Prozent sind jünger als 18 Jahre) entwickeln kann.»


Kontakt

Dozentin
Andrea Haenni Hoti
Prof. Dr. phil.
Sentimatt 1
6003 Luzern
andrea.haenni@phlu.ch
Portrait
spacer