17. Mai 2023

«Vielfalt und Praxisbezug»

Severin Diener hat sein Lehrdiplomstudium für den Gymnasialunterricht an der PH Luzern absolviert und im Jahr 2019 abgeschlossen. Er gehörte zu den ersten Studierenden, die sich für den SEK-II-Studiengang eingeschrieben hatten. Heute arbeitet Severin Diener als Sportlehrperson mit einem 90%-Pensum am BBZ in Schaffhausen. Im Interview gibt er Einblick in seine Erlebnisse während der Studienzeit und erzählt von seiner aktuellen Tätigkeit als Lehrperson.

Severin Diener, wenn du zurück an deine Studienzeit an der PH Luzern denkst, welche drei Stichworte fallen dir als Erstes ein?

Gutes Arbeitsklima, familiäres Umfeld und schönes Gebäude an guter Lage.

Was hat dich motiviert, Lehrperson auf der SEK-II-Stufe zu werden?

Ich arbeite gern mit jungen Erwachsenen. Die Elternarbeit ist nicht sehr intensiv und die Schülerinnen und Schülern sind schon handlungsfähiger. Man kann mit ihnen schon viele verschiedene Sportarten ausüben. Der erzieherische Teil steht nicht mehr so stark im Fokus wie auf der SEK-I-Stufe und die Vielfalt in der Ausübung an Sportarten wird auf dieser Stufe grösser. Das war für mich damals reizvoll. Zudem ist der Lohn attraktiv.

Wie hast du die ersten Schuljahre nach deiner Ausbildung erlebt?

Ich fand diese Zeit sehr spannend. Nach 7 Jahren Studium war ich froh, wieder einmal Geld zu verdienen und auch mein erworbenes Wissen aus der Studienzeit auch anwenden durfte. Ich sah es als Vorteil, neben dem Lehrdiplomstudium zu unterrichten und das Gelernte auszuprobieren und zu reflektieren. Es motivierte mich, die Klassen und die einzelnen Lernenden gut zu kennen und sie länger zu begleiten. Aus meiner Sicht war es gut, dass ich mit einem kleineren Pensum starten und später aufstocken konnte. Mit einem sehr hohen Pensum zu starten, kann ich nicht empfehlen.

Welchen Rat kannst du den Studierenden im Studiengang SEK II sowie dem Studiengang SEK II an der PH Luzern mitgeben?

Ich kann das Studium an der PH Luzern nur weiterempfehlen. Den Studierenden rate ich, möglichst viel Unterrichts-Erfahrungen zu sammeln, eigenen Interessen nachzugehen und sie weiterzuverfolgen. Geniesst die Zeit und den Austausch mit den anderen Studierenden.

Der Studiengang sollte die Vielfalt sowie den Praxisbezug weiterhin beibehalten. Mir gefiel die Fachdidaktik bei Pius Disler sehr. Der Unterricht war sehr abwechslungsreich und Teile davon kann ich immer noch in meinem eigenen Unterricht einbauen.

Severin Diener, wenn du zurück an deine Studienzeit an der PH Luzern denkst, welche drei Stichworte fallen dir als Erstes ein?

Gutes Arbeitsklima, familiäres Umfeld und schönes Gebäude an guter Lage.

Was hat dich motiviert, Lehrperson auf der SEK-II-Stufe zu werden?

Ich arbeite gern mit jungen Erwachsenen. Die Elternarbeit ist nicht sehr intensiv und die Schülerinnen und Schülern sind schon handlungsfähiger. Man kann mit ihnen schon viele verschiedene Sportarten ausüben. Der erzieherische Teil steht nicht mehr so stark im Fokus wie auf der SEK-I-Stufe und die Vielfalt in der Ausübung an Sportarten wird auf dieser Stufe grösser. Das war für mich damals reizvoll. Zudem ist der Lohn attraktiv.

Haben sich diese Erwartungen erfüllt?

Da ich schon während des Studiums arbeitete, wusste ich auch eher, auf was ich mich einlasse. Das Studium richtete sich aber auf gymnasiale Klassen aus und ich unterrichte Berufsfachschulklassen. Hier gibt es Unterschiede. Die Lernenden haben 1 Lektion pro Woche und das Ziel ist es, dass sie sich möglichst vielseitig bewegen. Da ich aber selbst eine Lehre als Polymechaniker EFZ absolvierte, wusste ich schon in etwa, was mich erwarten wird. Während der Lehre merkte ich auch zum ersten Mal, dass Sportlehrperson für mich als spätere Berufstätigkeit in Frage kommen würde. An Kantonsschulen wäre der Unterricht wohl etwas theoretischer und vielleicht auch etwas ruhiger. Aber derzeit stimmt es für mich, an einer Berufsfachschule zu unterrichten.

Welche Kompetenzen, die du besonders während der Studienzeit an der PH Luzern vertiefen konntest, brauchst du heute im (Berufs-)Alltag besonders?

Ich hatte in meinem Fachstudium schon viel erworben. Einiges war für mich Repetition. Aber ich fand es gut, dass man während des Studiums an der PH Luzern Punkte vertiefen konnte, wie z. B. SOL, Reflexionen und auch neue Fachbegriffe kennen zu lernen. Bei den Fachdidaktischen Inhalte bei Pius Disler, der seine Erfahrungen mitbrachte und uns seine Modelle näherbrachte, konnte ich viel mitnehmen. Ich fand es auch gut, dass verschiedene Angebote gemacht wurden und Möglichkeiten aufgezeigt wurden. Es wurde nicht gesagt, man muss es genau so machen. Ich konnte durch meine Unterrichtstätigkeit während des Studiums viel direkt anwenden. Ich profitiere vor allem in der Methodik.

Was macht deiner Meinung nach eine gute Lehrperson aus?

Eine gute Lehrperson ist zielorientiert und kommunikativ. Sie zeigt Empathie und ist konfliktfähig. Ich finde, sie muss aber auch fachlich sicher sein. Es gibt den Spruch: «Es ist nicht wichtig, was du sagst, sondern was der andere versteht.» Ich denke, es gibt Lehrpersonen, die viel sprechen und inhaltlich wenig vermittelt wird. Es sollte kurz und prägnant sein. Die Lerninhalte und Ziele müssen klar sein. Die Lehrperson verfolgt mit den Lernenden die Ziele und überprüft, ob diese erreicht wurden. Die Lehrperson soll fordern, aber auch belohnen.

Welche Herausforderungen siehst du für Lehrpersonen auf der SEK-II-Stufe in den nächsten 5 bis 10 Jahren?

Bezüglich der Digitalisierung kann ich mir vorstellen, dass man einen Flatscreen fix in der Sporthalle installiert. Dies ermöglicht das Lernen am Modell. Wir arbeiten bereits mit verschiedenen Apps im Sportunterricht.

Ich kann mir vorstellen, dass gerade die aktuelle Gender-Debatte noch präsenter wird. Ist es fair, nach dem Geschlecht zu beurteilen? Hier könnten mehr kritische Stimmen von den Lernenden kommen, sodass wir Lehrpersonen uns neu überlegen müssen, was wir genau bewerten werden. Das Thema Resilienz ist nicht zu unterschätzen. Die verschiedenen Belastungen, die die Lernenden haben, machen dieses Thema wohl bedeutsamer und präsenter.

Du arbeitest derzeit am BBZB in Schaffhausen als Sportlehrperson – Wie sieht dein Weg zu dieser Stelle seit deiner Ausbildung aus?

Ursprünglich habe ich eine Lehre als Polymechaniker EFZ gemacht. Anschliessend habe ich in Magglingen den Bachelor of Science in Sport absolviert. Nachher folgte das Masterstudium an der Universität Fribourg. Währenddessen liess ich mich doppelt immatrikulieren an der PH Luzern.

Während meinem Masterstudium sah ich eine ausgeschriebene Stelle an der Berufsschule in Schaffhausen und ich dachte, es wäre gut, schon etwas Unterrichtserfahrung zu haben. Glücklicherweise erhielt ich die Stelle im Umfang von ca. 30 Prozent und konnte dadurch während des PH-Studiums erste Unterrichtserfahrungen mit meinen Klassen sammeln. An der Berufsschule hat es mir sehr gut gefallen und seither bin ich am BBZ Schaffhausen Lehrperson für Sport. Nach dem Studium hatte ich noch kein Vollzeitpensum, so unterrichtete ich noch einige Klassen der Sekundarstufe I für ein Jahr. Dank Pensionierungen konnte ich immer mehr Lektionen übernehmen.

Wie hast du die ersten Schuljahre nach deiner Ausbildung erlebt?

Ich fand diese Zeit sehr spannend. Nach 7 Jahren Studium war ich froh, wieder einmal Geld zu verdienen und auch mein erworbenes Wissen aus der Studienzeit auch anwenden durfte. Ich sah es als Vorteil, neben dem Lehrdiplomstudium zu unterrichten und das Gelernte auszuprobieren und zu reflektieren. Es motivierte mich, die Klassen und die einzelnen Lernenden gut zu kennen und sie länger zu begleiten. Aus meiner Sicht war es gut, dass ich mit einem kleineren Pensum starten und später aufstocken konnte. Mit einem sehr hohen Pensum zu starten, kann ich nicht empfehlen.

Welchen Rat kannst du den Studierenden im Studiengang SEK II sowie dem Studiengang SEK II an der PH Luzern mitgeben?

Ich kann das Studium an der PH Luzern nur weiterempfehlen. Den Studierenden rate ich, möglichst viel Unterrichts-Erfahrungen zu sammeln, eigenen Interessen nachzugehen und sie weiterzuverfolgen. Geniesst die Zeit und den Austausch mit den anderen Studierenden.

Der Studiengang sollte die Vielfalt sowie den Praxisbezug weiterhin beibehalten. Mir gefiel die Fachdidaktik bei Pius Disler sehr. Der Unterricht war sehr abwechslungsreich und Teile davon kann ich immer noch in meinem eigenen Unterricht einbauen.


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