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Damit die integrative Förderung kompetent umgesetzt werden kann, benötigt das Schulfeld Lehrpersonen, die sich intensiv mit den Prinzipien des integrativen Lehrens und Lernens beschäftigen. Der CAS Integratives Lehren und Lernen (CAS INLL) vermittelt grundlegende Kompetenzen, welche für sämtliche Fachpersonen im integrativen Feld relevant sind.
Diversität und Zusammenarbeit
Bewegung und Wahrnehmung
emotionale Kompetenz
Diagnostik und Intervention
Studienziel Certificate of Advanced Studies | Certificate of Advanced Studies |
ECTS-Punkte 15 | 15 |
Teilnehmende Lehrpersonen der Volksschule (KG, PS, SI, SII) | Lehrpersonen der Volksschule (KG, PS, SI, SII) |
Anmeldeschluss 30.04.2025 | 30.04.2025 |
Beginn 25.08.2025 | 25.08.2025 |
Dauer 25.08.2025 - 15.06.2026 | 25.08.2025 - 15.06.2026 |
Der CAS INLL thematisiert grundlegende Inhalte der Integrativen Förderung und ist verpflichtender Basis-Studiengang des MAS Integrative Förderung (MAS IF).
An der PH Luzern werden heilpädagogische Grundlagen im sogenannten Heilpädagogik-Nukleus in verschiedenen Studiengängen (MAS IF, MA SHP, Profil HP SEK I) gleichermassen vermittelt. Der CAS INLL entspricht dem ersten Teil des Heilpädagogik-Nukleus. Wer das Profil HP SEK I oder das 1. Studienjahr des MA SHP absolviert hat, dem/der wir der CAS INLL an den MAS IF angerechnet.
Der CAS INLL legt den inhaltlichen Schwerpunkt auf dem förderdiagnostischen Arbeiten in den Bereichen Lesen, Schreiben, Rechnen und Motorik. Dabei werden die Teilnehmenden vom Dozierendenteam intensiv begleitet. Zusätzlich behandelt der CAS die Entwicklung und Förderung emotionaler Kompetenzen. Um gemeinsam in (interdisziplinären) Unterrichtsteams integrative und individualisierende Lernumgebungen zu entwickeln, ist auch unterrichtsbezogene Zusammenarbeit und Kommunikation Inhalt dieses Basis-CAS. Darüber hinaus werden grundlegenden Haltungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Phänomene der Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit erarbeitet. Der Fokus liegt dabei auf der konkreten Umsetzung dieser Prinzipien in Schule und Unterricht.
Der CAS Integratives Lehren und Lernen besteht aus den folgenden vier Modulen:
Diversität und Schule
Im Modul setzen sich die Teilnehmenden mit ihren grundlegenden Haltungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Phänomene und Zielsetzungen der Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit auseinander und fokussieren den Auftrag der konkreten Umsetzung in Schule und Unterricht. Anhand konkreter Unterrichtssituationen diskutieren die Teilnehmenden, wie sich die genannten gesellschaftlichen Zielsetzungen im pädagogischen Kontext umsetzen lassen. Dazu gilt es, Lernsettings zu schaffen, welche die Teilhabe, Zugehörigkeit, Anerkennung und Befähigung aller Schüler*innen ermöglichen.
Unterrichtsbezogene Zusammenarbeit und Kommunikation
Ein guter Umgang mit der Vielfalt der Lernenden bedingt die Zusammenarbeit von Lehrpersonen. Es gilt gemeinsam in (interdisziplinären) Unterrichtsteams integrative und individualisierende Lernumgebungen für die Schüler*innen zu entwickeln und sie in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen adaptiv zu begleiten. In diesem Modul liegt der Fokus auf der unterrichtsbezogenen Zusammenarbeit.
Grundlagen menschlicher Wahrnehmung und Bewegung
Das Modul befasst sich einführend mit der frühen motorischen, physiologischen und perzeptuellen Entwicklung des Menschen und schafft so die Basis, um weiterführend Fragen zu Motorik und Wahrnehmung insbesondere bei Beeinträchtigungen und Behinderungen zu behandeln. Eine spezifische Komponente davon ist die Vertiefung in den Bereichen Grob- und Feinmotorik (mit Fokus auf Grafomotorik), Psychomotorik, Körperschema und Raumorientierung bei nicht regulär verlaufenden Entwicklungen. Im Bereich der Wahrnehmung beschäftigt sich das Modul mit den einzelnen Sinnsystemen und mit Wahrnehmungsbeeinträchtigungen.
Entwicklung und Förderung emotionaler Kompetenzen
Im Modul stehen ausgewählte Aspekte der Entwicklung sozialer Beziehungen im Klassenzimmer im Fokus. Die Beziehungen von Lehrpersonen und schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen zu Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen sind für deren schulische, soziale und emotionale Entwicklung hoch relevant. Basierend auf der entwicklungspsychologischen Bindungsforschung werden Konzepte und Strategien zur Beziehungsgestaltung in heilpädagogischen Kontexten eingeführt. Es werden Strategien diskutiert, wie sozialer Einschluss und inklusive Orientierungen unter Kindern und Jugendlichen in Schulklassen gestärkt werden können.
Diagnostik und Intervention bei Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
Im Modul werden Grundlagen zur Lese- und Schreibkompetenz, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten sowie erste Erfassungs- und einige Fördermöglichkeiten thematisiert. Ausgehend von grundlegenden Begriffen, Modellen, Regeln und Prinzipien im Zusammenhang mit der Lese- und Rechtschreibkompetenz einerseits und der Thematik der Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten andererseits wird auf die Erfassung des Lesens und der Rechtschreibung mittels systematischer Beobachtung und Analyse der Lese- und der Rechtschreibleistungen eingegangen. Zur Interpretation der auf dieser Basis erhobenen Leistungen werden nun die Modelle beigezogen. Abschliessend wird zur Lese- und Rechtschreib-Förderung - nebst allgemeinen Merkmalen - ein Überblick zu den möglichen Interventionsmassnahmen, die sich ebenfalls an den grundlegenden Modellen orientieren, gegeben. Hierbei wird zur Förderung des Leseverständnisses, insbesondere die Intervention mit Verstehensstrategien, anhand des reziproken Lehrens vertieft.
Diagnostik und Intervention bei Rechenschwäche
Im Modul werden Grundlagen zur Thematik Rechenschwäche aufgegriffen. Ausgehend von der Problemstellung der Dyskalkulie wird betrachtet, welche Merkmale Schüler*innen mit Rechenschwierigkeiten zeigen und warum die Förderung des Basisstoffes so zentral ist. Danach wird auf die vier Basisstoffbereiche und deren Diagnostik und Förderung im Mathematikunterricht eingegangen. Erste diagnostische Instrumente werden eingeführt und erprobt.
Das Modul unterstützt die Umsetzung des forschungsbezogenen Lehrens und Lernens in den Modulen und fördert wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen der Teilnehmenden. Im CAS wird ein Fokus auf Aktionsforschung als ein Ansatz des Forschenden Lernens gelegt.
Des Weiteren werden die Teilnehmenden in diesem Modul beim förderdiagnostischen Arbeiten angeleitet und unterstützt.
Der CAS Integratives Lehren und Lernen richtet sich an:
Der Arbeitsaufwand innerhalb des CAS INLL, der sich über ein Schuljahr erstreckt, umfasst insgesamt 450 Arbeitsstunden, was 15 ECTS-Punkten entspricht. Die 18 Präsenzveranstaltungen finden montags in der Regel alle zwei Wochen statt. Es besteht eine 80-prozentige Anwesenheitspflicht. Ungefähr 180 Stunden sind für das Selbststudium vorgesehen. Der Kompetenzaufbau erfolgt auf der Grundlage der folgenden Trias: Wissensvermittlung – Wissensverarbeitung – Wissenstransfer. Vor diesem Hintergrund steht der methodische Ansatz von «Blended Learning».
Die Präsenzveranstaltungen finden jeweils am Montag statt.
Bei erfolgreichem Abschluss des CAS Integratives Lehren und Lernen wird das Zertifikat mit
dem Titel «Certificate of Advanced Studies Pädagogische Hochschule Luzern Integratives Lehren und Lernen» verliehen. Dieser CAS ist als Basislehrgang des MAS Integrative Förderung konzipiert und erarbeitet die Grundlagen für den Besuch des weiterführenden CAS Integrative Unterrichtsentwicklung und Sonderschulung. Er kann jedoch auch als «Einzel-CAS» absolviert werden.
Der Kanton Luzern finanziert 50 % der Kurskosten des CAS Integratives Lehren und Lernen bei einer Anstellung an der Volksschule des Kantons Luzern mit einem Pensum von mindestens 40%. Absolvierende des integralen Masters für Integrative Förderung (MAS IF), die den CAS Integratives Lehren und Lernen als Wahl-CAS belegen, erhalten 90% der Studiengebühren rückvergütet.
Richtlinien Weiterbildungsvertrag Lehrpersonal ab Studienbeginn Schuljahr 2023/24
Richtlinien zur Mitfinanzierung von Weiterbildungsstudiengängen
Zentrale Grundlagen
«Dieser Basisstudiengang des MAS IF thematisiert die zentralen Grundlagen für die Arbeit im Setting der Integrativen Förderung.»
Sabrina Eigenmann, Studiengangsleitung
Theoretische und praxisnahe Kenntnisse in Förderdiagnostik, Zusammenarbeit und Kommunikation
«Der CAS Integratives Lehren und Lernen hat mir wichtige theoretische und praxisnahe Kenntnisse in den Bereichen Förderdiagnostik, Zusammenarbeit und Kommunikation vermittelt, die meine Arbeit als Lehrperson für Integrative Förderung auf der Sekundarstufe unterstützen. Den regelmässigen Austausch mit den anderen Kursteilnehmenden sowie den Dozierenden habe ich als sehr bereichernd erlebt.»
Martina Michel, Absolventin CAS INLL 2023/24